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Theresa Baumgärtner Wintergrün & Sternanis
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“I wonder if the snow loves
the trees and fields,
that it kisses them so gently?
And then it covers them up snug,
you know, with a white quilt;
and perhaps it says,
"Go to sleep, darlings,
till the summer comes again.”
Lewis Carroll


INHALT
VORWORT
GOLDSTAUB AUS DER NATUR
Vom Suchen und Finden
GRÜNE SCHMUCKWERKSTATT
Zauberhafte Bastelideen
MIT PAPIER, SCHERE UND ZWIRN
Von Hand gemacht
HIGH TEA VOR DEM KAMIN
Zur Ruhe kommen
ENTSPANNTE TAFELRUNDE
Zu Tisch mit lieben Gästen
TEAM
THERESAS BÜCHER
REGISTER
NACHWEISE
IMPRESSUM







VORWORT
WELCH EIN HUT ZUM AUFTAKT DER FESTLICHEN ZEIT! DAS SCHÖNSTE AUS FLORA UND FAUNA KOMBINIERT DIE SCHOTTISCHE ILLUSTRATORIN CLARE MELINSKY ZU EINEM EXTRAVAGANTEN MODELL.
Zweifellos würde dieser Hut beim Ladies Day im englischen Ascot für Furore sorgen. Für uns ist er symbolisch der schönste weihnachtliche Reisebegleiter! In seiner Vielfalt bringt er auf wunderbare Weise zum Ausdruck, was uns gerade in der Vorweihnachtszeit so sehr bereichern kann: die ausgiebigen Streifzüge durch die winterliche Natur, der Blick auf das Einfache und Schöne, das Entdecken von Überraschendem, das bewusste Sammeln. Die Zeit genießen bei handwerklichen Dingen und die helle Freude beim Schmücken und Gestalten! Und nicht zu vergessen, die Auswahl an Köstlichkeiten, auf die wir uns beim Einkehren freuen dürfen. Jetzt durchatmen und Glück verspüren, die Entdeckungsreise kann beginnen! Und wo geht es hin? Dorthin, wo es viel Raum für weihnachtliche Inspiration gibt. Inmitten einer weiten Naturlandschaft in Luxemburg erwartet uns Hazelnut House. Die Haselnusssträucher der Gegend haben dem Gutshaus aus dem Jahre 1851 seinen Namen gegeben. In seine wunderschöne, authentische Atmosphäre möchte ich alle mit „Wintergrün & Sternanis“ sehr herzlich einladen!



Willkommen in der wundervoll winterlichen Atmosphäre von Hazelnut House. Hier finden wir viel Raum für kreative und kulinarische Ideen.


AN EINEM WINTERMORGEN
„In bitterer Kälte fiel der Schnee die ganze Nacht. Als wir erwachten, war der Garten weiß. Und weiter wirbeln die silbernen Flocken, weiße Federn flattern vom grauen Himmel. Draußen vor dem Tor, leise Schritte in der Stille, draußen vor dem gefrorenen Fenster weißschimmernd der Schnee.“
F. Ann Elliot, „Der Schnee“
Noch sind keine Wanderer an diesem verzauberten Wintermorgen unterwegs. Aber bald werden glückliche, rotwangige Gesichter auftauchen, die die Anhöhe nach Girsterklaus heraufkommen. Manche heben vielleicht grüßend die Hand, andere bleiben kurz stehen, um weit in das verschneite Tal zu blicken. „Kleine Luxemburger Schweiz“ wird diese Gegend genannt.
ORT DER INSPIRATION
Der „Müllerthal Trail“ mit seinen verwunschenen Felsschluchten, Wäldern und Wiesen vermag auf seinem Weg viele Glücksorte aneinander zu reihen. Girsterklaus ist so ein Ort. Hier schmiegen sich wenige Häuser um eine Kapelle. Sie ist ein kunsthistorisches Juwel der Romanik und die älteste Wallfahrtskirche des Großherzogtums. Vis-à-vis Hazelnut House, das Gutshaus aus dem Jahr 1851. In diesem geliebten Haus entwickle ich meine kulinarischen und kreativen Ideen, hier arbeite ich als Autorin und bin leidenschaftliche Gastgeberin. Der leichte Schneefall während der Nacht hat seinem Schieferdach eine weiße Haube aufgesetzt. Welch eine festliche Anmutung! Doch es ist nicht nur der frostige Mantel, der hier für viel Magie sorgt. Die einladende, altehrwürdige Ausstrahlung des Hauses ist stets deutlich zu spüren. Und sie ist eng verknüpft mit der Natur, die dem kleinen Dorf einen prächtigen Rahmen gibt.

LIEBEVOLLE VORBEREITUNG
In die Stiefel schlüpfen und nach draußen gehen, das geht hier auf dem Land so wunderbar einfach. Vom Haus durch den Garten und weit über das Feld. Auf den Streifzug heute habe ich mich schon seit Tagen gefreut. Denn die Zeit ist da, um die vorweihnachtliche Schmuckwerkstatt zu eröffnen! Jede Einstimmung gelingt mit geliebten Ritualen am besten. Und dazu gehören für mich das Sammeln und Zusammenstellen von Naturmaterialien. Um in die Rolle der Schätzesammlerin zu schlüpfen, lege ich zuerst alles sorgfältig bereit: die große Basttasche, die rote Gartenschere, nicht zu dicke Arbeitshandschuhe und festes Garn. Auch für die Auswahl meiner Garderobe nehme ich mir bewusst einen Moment Zeit. Die Wahl fällt auf einen Pullover aus einer kleinen schottischen Manufaktur. Er ist warm und zugleich wunderschön in den Farben. Jeder kennt dieses Gefühl: Es gibt Dinge, mit denen wir etwas Besonderes verbinden, die uns augenblicklich in eine frohe Stimmung versetzen. So eingestimmt wird es Zeit, nach draußen zu gehen. Die Natur bereitet uns ein Winterfest und wir können ein Teil davon sein, wenn wir unsere Sinne dafür öffnen.
GARTEN VOLLER SCHÄTZE
Die Luft ist kühl, aber nicht eisig wie oft im Januar. Der Garten liegt im winterlichen Dornröschenschlaf. Auf dem Hochbeet wirkt der Feldsalat wie mit Puderzucker bestäubt. Noch bis weit in den Dezember hinein können kleine Röschen davon geerntet werden. Und auch ein paar vitale Grünkohlpflanzen scheinen enge Verbündete des Winters zu sein. Von der üppigen Blumenpracht des vergangenen Sommers ist kaum noch etwas zu erahnen. Schon im Spätsommer habe ich dicke Bündel von verschiedenen Strohblumen geschnitten und kopfüber zum Trocknen aufgehängt. Getrocknete Blüten und Samenstände lassen sich bezaubernd schön in weihnachtliche Dekorationen einfügen. Sie sind federleicht, grazil, rascheln beim Berühren wie dünnes Papier und ihr Duft ist verblasst. Der Gedanke daran, dass ich ihre Schönheit in den Winter hinüberretten konnte, ist einfach beglückend. Zu den Souvenirs des Sommers zählen auch die großen Pinienzapfen, die ich jedes Jahr während der Ferien in den duftenden Wäldern der französischen Atlantikküste sammle.
GESCHENKE DER NATUR
Den Fundus aus getrockneten Schätzen stocke ich heute mit frischem Naturmaterial auf. Der Garten und die Streuobstwiese werden von einer dichten Hecke aus unterschiedlichen Sträuchern flankiert. Zwischen Schlehe und Haselnuss entdecke ich Zweige, die mit graugrünen Flechten überzogen sind. Ich verwende sie als Beiwerk für Kränze, in einer Vase kombiniert mit winterlichen Blüten, aber auch als Grundgerüst für meine „schwebenden“ Festdekorationen.
Unterhalb der schattigen Hecke wächst reichlich Moos. Durch die Schneekristalle wirkt es wie ein kostbares Pelzgewebe. Auf den knorrigen Baumkronen der alten Apfelsorten hat sich die Mistel eingenistet. Bündelweise wird sie bald auf den Weihnachtsmärkten angeboten, um sie nach britischer, sehr romantischer Weihnachtstradition über der Tür aufzuhängen.
Am Waldrand finde ich noch das feine mit kleinen Zapfen bestückte Astwerk der Lärchen und Erlen. Beides sind schöne Winterzweige, die zusammen mit Koniferengrün gut harmonieren. Mit gleichmäßigen Schritten spaziere ich weiter durch die Landschaft, höre nur meine eigenen Atemzüge und das Knirschen des Schnees unter den Stiefeln. Die Zeit vor Weihnachten ist immer auch turbulent und voller Termine. Umso kostbarer sind solche Momente der Entspannung. Unten an der Flussniederung der Sauer, dort, wo die Luft stets feuchter ist, sind die Weidenbüsche mit zartem Raureif überzogen. Die Hagebutten der Wildrosen leuchten wie farbige Edelsteine dazwischen. Ein Rotkehlchen sitzt mit aufgeplustertem Gefieder im Geäst. „Little Robin with the red breast“ nennen die Engländer liebevoll diesen Vogel. Schon seit viktorianischer Zeit taucht das Rotkehlchen dort als weihnachtliches Postkartenmotiv auf. Zauberhaft beschrieben wird es im Kinderbuch „Der geheime Garten“ von Frances Hodgson Burnett, die uns auch den Weihnachtsklassiker „Der kleine Lord“ geschenkt hat.
BETRACHTEN UND STAUNEN
Ich nehme die Schere aus dem Korb und schneide nach und nach ein Bündel Weidenruten. Sie sind biegsam und lassen sich traditionell zum Korbflechten verwenden. Aber auch als ringförmige Kranzunterlage spielen sie in meiner Schmuckwerkstatt eine wichtige Rolle. Weiden sollten übrigens nur im Winter geschnitten werden und nicht als blühende Weidenkätzchen im Frühjahr. In dieser Zeit stehen sie unter Schutz als wichtige Nahrungsquelle für die Insekten. Alternativ zur Korbweide verwende ich die dünnen Äste des roten Hartriegels. Er wächst sehr üppig im Garten und so habe ich immer eine Reserve für spontane Gestaltungsideen. Auf der Suche nach Schönem entdecke ich meist auch irgendetwas Unverhofftes. Eine kunstvoll gezeichnete Eulenfeder liegt auf dem Schnee. Die Waldohreule hat in dieser Gegend ihr Revier. Ich rolle den Federkiel zwischen den Fingerspitzen hin und her, um sie genau zu betrachten. Sie ist ein Glanzstück aus der Wunderkammer der Natur. Ich lege die Feder zu den gesammelten Kostbarkeiten in meine Basttasche und stapfe nun die Anhöhe nach Girsterklaus wieder hinauf. Meine Wangen rot und ich überglücklich.

THERESAS WINTERGRÜN PLAYLIST
Ob zum High Tea vor dem Kamin oder beim festlichen Dekorieren, diese Musik sorgt für eine wundervolle Atmosphäre.
https://open.spotify.com/user/theresaskueche
WEIDENRINGE
BASIS FÜR KRÄNZE
Die Herstellung dieser Kranzunterlagen ist ganz einfach. Ich verwende sie gern für leichte, eher zierliche Kränze. Dazu gehören die klassischen Buchskränze für die Fenster, kleine Schmuckkränze auf den Tisch, aber auch für einen Türkranz eignet sich der Weidenring.
ES WERDEN BENÖTIGT:
1 frisch geschnittene, nicht zu dicke Weidenrute
alternativ eignen sich Zweige vom Hartriegel oder Haselnussstrauch Gartenschere
SO GEHT ES:
1 Zuerst die Weidenrute zu einer Schlaufe für die gewünschte Ringgröße biegen.
2 Mit Daumen und Zeigefinger die Schlaufe gut festhalten, mit der anderen Hand den Anfang und das Ende der Weidenrute jeweils nach links und rechts in die Schlaufe winden. Dadurch bekommt der Ring eine zusätzliche Stabilität.
3 Nach Bedarf den Ring noch etwas zurechtbiegen, sodass er ganz rund ist. Die überstehenden Weidenenden mit der Gartenschere abschneiden.




WAS ICH ALLES IM WALD FINDE:
Zweige & Äste
Moos
Steine
Samenstände
Tannenzapfen
Flechten

Rinde
Gräser
Federn
Kastanien
Eicheln
verlassene Vogelnester
und noch vieles mehr

WINTERPORRIDGE MIT BIRNEN

AN KALTEN WINTERMORGEN KOCHE ICH MIR DIESEN WÄRMENDEN PORRIDGE. DANACH FÜHLE ICH MICH GESTÄRKT UND STARTE VOLLER POSITIVER ENERGIE IN DEN TAG.
ZUTATEN FÜR ZWEI PERSONEN:
2 kleine reife Birnen (z.B. Conference)
4 EL feine Vollkornhaferflocken
250 ml Wasser
1 Prise Salz
Saft von ½ Zitrone
2 EL Ahornsirup
ZUM BESTREUEN:
etwas gemahlener
Ceylon-Zimt
ZUM VERZIEREN:
Pistazienkerne und getrocknete Rosenblüten
1 Birne schälen und grob raspeln. In einem Topf die Haferflocken mit dem Wasser und dem Salz aufkochen und 1 Minute köcheln lassen. Nun die geraspelte Birne untermengen und 1 weitere Minute bei milder Hitze köcheln lassen.
Die zweite Birne waschen und mit Schale längs in 5 mm dicke Scheiben schneiden. Danach auf beiden Seiten mit dem Zitronensaft beträufeln. In einer Pfanne den Ahornsirup einmal aufkochen und die Birnenscheiben darin wenden. Den Porridge in kleine Schüsseln füllen und die Birnen darauf drapieren. Mit dem restlichen Ahornsirup beträufeln und mit dem Zimt bestreuen. Wer mag, kann den Porridge mit Pistazien und getrockneten Rosenblüten verzieren.
GEWÜRZTEE

OH, DER GEWÜRZTEE IST SO WUNDERBAR WÄRMEND IN DIESER ZEIT!
ZUTATEN FÜR 2 GROSSE TASSEN (À 250 ML):
½ TL schwarze ganze Pfefferkörner
3 Kardamomkapseln (geöffnet)
1 Sternanis
1 ganze Nelke
1 Stange Ceylon-Zimt
½ TL Aniskörner
600 ml Wasser
30 g frischer Ingwer
1 TL schwarzer Tee
2 TL Honig
etwas Milch
Die trockenen Gewürze in einer Pfanne leicht erwärmen, damit sich das Aroma entfaltet. Das Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Den Ingwer schälen, in feine Scheiben schneiden und mit den Gewürzen und dem schwarzen Tee in das Wasser geben und 3 Minuten köcheln lassen. In jede Tasse 1 TL Honig füllen. Den Gewürztee durch ein Sieb in die Tassen gießen und mit einem Schuss Milch servieren.
ZIMTHERZEN

ZUTATEN FÜR CA. 40 STÜCK:
500 g Dinkelmehl,
Type 630
3 g Salz
1 TL gemahlener
Ceylon-Zimt
½ TL gemahlener
Kardamom
60 g heller
Rohrohrzucker
10 g frische Hefe
250 g Milch (lauwarm)
50 g Saure Sahne
(30 % Fett)
1 Eigelb
75 g weiche Butter (Zimmertemperatur)
FÜR DIE FÜLLUNG:
60 g weiche Butter
50 g heller
Rohrohrzucker
1 TL gemahlener
Ceylon-Zimt
½ TL gemahlener
Kardamom
ZUM BESTREICHEN:
1 Eigelb
1 EL Milch
ZUM BESTÄUBEN:
etwas Puderzucker
etwas Dinkelmehl für die Arbeitsfläche Backpapier für das Backblech
Für den Hefeteig das Mehl, das Salz, die Gewürze und den Zucker in eine Rührschüssel geben und gut vermischen. In der Mitte eine kleine Mulde hineindrücken. Die Hefe in der Milch auflösen, in die Mulde gießen und 15 Minuten gehen lassen.
Danach die Saure Sahne, das Eigelb und die Butter dazugeben und alles mit der Hand oder mit dem Knethaken der Küchenmaschine zu einem geschmeidigen Teig kneten. Den Teig mindestens 2 Stunden an einem warmen Ort aufgehen lassen.
Den gegangenen Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einem Rechteck von 70 x 17 cm ausrollen. Für die Füllung den Teig mit der weichen Butter bestreichen. Den Zucker mit den Gewürzen vermischen und darüber streuen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Die Teigfläche von den Längskanten her jeweils zur Mitte aufrollen, 1,5 cm breite Scheiben abschneiden und als Herzen auf das Blech legen. Die Herzen weitere 20 Minuten gehen lassen.
Den Backofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen.
Das Eigelb mit der Milch verrühren und damit die Oberfläche der Herzen bestreichen. Die Herzen im heißen Ofen in 14 – 15 Minuten goldbraun backen. Danach auf einem Gitter auskühlen lassen und mit dem Puderzucker bestäuben.
TIPP: Die frisch gebackenen Herzen lassen sich sehr gut einfrieren. So habe ich immer einen Vorrat für Überraschungsgäste.


Die erste frostige Nacht hat die Gartenblumen draußen verzaubert. Drinnen liegen schon die getrockneten Blüten der Hortensie „Annabelle“ bereit. Ich verwende sie als duftiges Beiwerk für Kränze.


GELIEBTER AUFTAKT
Harzige Zapfen, erdiges Moos, noch leicht feuchte Rinde und Flechten, frischer Eukalyptus, Büschel von feinwürzigem Thymian und Rosmarin und über allem das balsamische Aroma des Koniferengrüns. Dieses Bouquet an weihnachtlichen Wohlgerüchen ist für mich wie ein lang ersehnter Duft, der einmal im Jahr den Raum erfüllt. Gerade so als würde ein berühmtes Traditionshaus für Parfumkunst, Penhaligon’s in London fällt mir ein, einen Duftklassiker zum Fest neu auflegen. Dieser grüne Weihnachtsduft versetzt uns augenblicklich auf die Spielwiese der kreativen Gestaltung.
SCHMÜCKEN VERBINDET
Die Gedanken fliegen zu den vielen Ateliers und Werkstätten, die gerade in dieser Zeit vor Weihnachten Wundervolles vollbringen. Ihr künstlerisches florales Handwerk verzaubert die Räume und auch ein Stück die Menschen darin. Ob in der Stadt oder weit draußen auf dem Land, immer fühle ich mich verbunden mit allen, die jetzt vielleicht auch irgendwo Kränze schlingen, Girlanden bestücken und für eine schöne Atmosphäre sorgen. Während wir die Bündel sortieren, denken wir vielleicht darüber nach, wie der schmucke Rahmen für die kommende festliche Saison aussehen kann. Opulent oder eher schlicht? Traditionell oder neu interpretiert? Mein Plädoyer an dieser Stelle: Das Dekorieren sollte immer mit einer entspannten Leichtigkeit daherkommen, mit eigenen Vorlieben und persönlicher Handschrift. Vielleicht gibt es Traditionen in der Familie, die wir gern weiterführen, einfach, weil so viele schöne Erinnerungen damit verbunden sind. Anderes kommt neu dazu und gewinnt an Bedeutung.
KRANZBINDEREI VERZAUBERT
Wie wäre es, mit kleinen Details zu beginnen? Schon im Spätherbst, wenn die Wildgänse mit ihrem Zug den Winter ankündigen, beginne ich im Haus mit den ersten schmückenden Elementen: Ein Stillleben kombiniert aus Fundstücken aus der Natur. Dazu ein Kerzenlicht und eine besondere Karte. Wenn die Tage kürzer werden, zünde ich mit einsetzender Dämmerung die Windlichter vor dem Haus an. Sie wirken einladend, besonders in Verbindung mit einem festlichen Türkranz. Wer das Gestalten von Kränzen in seiner Vielfalt einmal für sich entdeckt hat, den lässt es so schnell nicht mehr los. Ein faszinierendes Experimentierfeld sind auch die im Raum schwebenden Dekorationen. Vor ein paar Jahren entdeckte ich bei einer Reise nach Edinburgh ein wunderschön gestaltetes Schaufenster. Dort waren winterliche Zweige federleicht durchwoben mit Blüten, Gräsern und einzelnen filigranen Glaskugeln. Am liebsten hätte ich mich auf eine kleine Bank wie im Museum gesetzt und dieses Kunstwerk aus der Natur lange auf mich wirken lassen. Aber es setzte Regen ein und ich machte mich beschenkt von dieser Inspiration auf die Rückreise.
